ausgabe #89. lyrik. jakob seidl
der alte mann und das haus
Im Vorübergehen sah ich ein Haus.
Das Haus schien kalt und leer.
Noch kälter war die Außenwelt,
wer draußen war, fror sehr.
Die meisten Menschen, die wie ich,
heim ins Warme strebten,
übersahen den grauen Mann,
dem steif und blau die Finger bebten.
Dort drinnen könnt er wohnen.
Dort drinnen könnt er leben.
Doch dafür müsste irgendwer
unter Wert Besitz vergeben.
So blieb der gebückte alte Mann
nur weiter vor dem Fenster stehen.
Aber ich war schon um die Ecke
und konnte ihn nicht mehr sehen.
Jakob Seidl