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ausgabe #90. statement. stefan schmitzer

ich wünsche mir

Stefan Schmitzer, Autor


abschaffung des AMS und seine ersetzung durch indoor-spielplätze mit riesenballpits und kuschelecke (ohne schweinkram) für alle, ermöglicht durch abschaffung des arbeitszwangs bei sozialhilfebezug; ebenso abschaffung der bewaffneten verbände des heeres (katastrophenhilfe ist eh lieb); umwandlung der kasernen in landschaftsgärten mit fkk-bereichen, saunas, wasserrutschen, minigolf; öffnung aller grenzen; gesamtschule mit zehnmal soviel geld wie jetzt und latein sowie altgriechisch auf dem lehrplan ab dem zehnten lebensjahr; wahlrecht allen, die hier sind; vollbeschäftigung durch den flächendeckenden ausbau und betrieb von luxuriösen gratis-öffis bis in alle käffer; der jedermann bei den festspielen muss ab jetzt jedes jahr von einem anderen unterhaltsam verwahrlosten fpövp-bezirksfunktionär gespielt werden; entschuldigungstour der regierung durch die kronländer, wobei in jedem ort mit einem alten k.u.k-caféhaus dortselbst ein termin abzuhalten ist, wo dann jede*r tschusch*in, der*die mag, einem regierungsmitglied eine tetschen geben darf, aber danach sind wir bitte alle wieder gut und halten gegen die deitschn zsamm; spielstättentausch zwischen ernst-happel-stadion und burgtheater im jährlichen wechsel; ein nationales raumfahrtprogramm; ein monat schikurs im jahr für alle schüler, die mögen, und alle andern dürfen inzwischen im hallenbad rumhängen; der ring des nibelungen und der lohengrin dürfen ab jetzt bei strenger strafe nur noch auf jiddisch aufgeführt und angehört werden; außerdem die pompöse einsetzung von johann nepomuk nestroy zum ewigen staatsoberhaupt (nach vorbild von kim-il sung); langfristig die abschaffung des privat-pkws; verstaatlichung von eh allem; ersetzung der villengegend von wien-döbling durch einen ikea-parkplatz (der ikea selbst ist dabei optional); schließlich legalisierung von dem, was der hofer raucht1, dass er immer so entspannt schaut.



1. der verfasser beeilt sich, sicherheitshalber klarzustellen, dass er selbstverständlich nicht die strafrechtlich relevante unterstellung verbreitet, es würde der genannte etwelche substanzen konsumieren, sondern, im rahmen eines erkennbar satirischen texts, das g‘schau des genannten, und auf beinah liebevolle weise, karikiert. dass es solche klarstellungen nicht mehr brauche, weil auf das vermögen zu sinnerfassendem lesen im umgang mit der öffentlichkeit wieder verlass sei, darf dann allerdings als der einzige „ernste“ wunsch an die nächste regierung verbuchen, wer mag.

 

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