ausreißer veranstaltungen 2011
Veranstaltungen 2011
Vortrag "Europa: hart an der Grenze" von Elias Bierdel am 15.11.2011
Download des Vortrags als mp3
(eine Sendung von "radio helsinki"; http://helsinki.at/)
Vortrag und Diskussion mit Elias Bierdel. Veranstaltung des ausreißer - Grazer Wandzeitung in Kooperation mit dem Dekanat der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, dem Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte in Kooperation mit dem Masterprogramm "Global Studies", dem Doktoratsprogramm "Migration - Diversität - Globale Gesellschaft" sowie dem Europäischen Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie der Universität Graz (UNI-ETC).
Elias Bierdel, Gründungmitglied von Borderline Europe – Menschenrechte ohne Grenzen, arbeitete lange als freier Journalist für Rundfunk und Fernsehen, insbesondere in Krisengebieten, bevor ihm Berichterstattung nicht mehr genug war und er sich als Aktivist zu engagieren begann. Dafür wurde er sowohl mit dem Georg-Elser-Preis als auch mit dem Ute-Bock-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet. Seit 2010 forscht er zudem am ÖSFK, dem Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung, zu Crisis Fieldwork, Human Rights Promotion, Development Policy sowie European Border Management.
Borderline Europe – Menschenrechte ohne Grenzen, definiert seine Tätigkeit als Akt des zivilen Widerstands gegen die Abschottung der EU und ihre tödlichen Folgen. Wie wichtig dieser Widerstand, die Dokumentations- und Informationsarbeit über die Geschehnisse an den EU-Außengrenzen ist, vergegenwärtigen die unzähligen Toten, die der europäischen Migrations- und Außenpolitik zum Opfer fallen. Gerade wurden die Kompetenzen von Frontex ausgeweitet, jener Organisation, die praktisch ohne parlamentarische Kontrolle paramilitärisch organisiert für den ‚Grenzschutz‘ eingesetzt wird. Ein Kontinent schaut weg. Auch wenn der fast beschönigende Begriff der „Boatpeople" in den Medien immer wieder auftaucht – wer ist sich schon der grausamen Details, die lange vor der Flucht der Menschen aus dem jeweiligen Heimatland beginnen und bei der Ankunft im ersehnten Europa noch lange nicht enden, tatsächlich bewusst?
interview für on3-südwild (bayern alpha): 18.10.2011
im rahmen des on3-südwild spezials "graz" wurde über den ausreißer mit einem interview und mit einer am hauptplatz ausgestellten ausgabe berichtet.
zum interview gehts hier.
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teilnahme am tag der arbeitslosen: 30. april 2011
der ausreißer fragt, fordert, liest, spricht, diskutiert:
arbeit macht / gleich oder ungleich / zwischen-, nebenwelten/ das einzige unternehmen... umsonst und kostenlos - kurzum: wo woar mei leistung?
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interview für on3-südwild (bayern alpha): 18.10.2011
im rahmen des on3-südwild spezials "graz" wurde über den ausreißer mit einem interview und mit einer am hauptplatz ausgestellten ausgabe berichtet.
zum interview gehts hier.
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lesung: wortmülldeponien, 3. märz 2011
eva ursprung und joachim hainzl lasen aus ihren ausreißer-kolumnen
um zu einem mittschnitt der lesung zu kommen, klicken Sie bitte hier.
sämtliche Bilder: Faraidoon Mohiden |
Gewinnbringender Abfall, bloß sehen darf man ihn nicht, stört er doch das Sauberkeitsempfinden seiner Profiteure, also weit weg damit, in die Armenviertel der Stadt, oder auf den ärmsten Kontinent des Planeten – so, wie man auch mit Menschen verfährt, die auf der Verliererseite des kapitalistischen Konsumsystems gelandet sind. Weg von den Straßen, zumindest denen, wo die Konsumgüter verkauft werden, die noch auf der Deponie Profit bringen, weg aus dem Land, das von der Armut jenseits der eigenen Grenzen und dem Leben und Sterben auf und an den Müllbergen profitiert, weg mit all jenen, die solche Zusammenhänge öffentlich machen.
„Im Kern geht es um den Gebrauchswert, darum ob der Gegenstand oder der Mensch nützlich und verwertbar ist. Kein Wunder also, dass der Mülldiskurs auf der seit Jahrhunderten erfolgreichen Sozialdisziplinierung aufbaut.“
„Recycelt wird in Ghana vor allem Elektroschrott aus Europa und den USA … Auf den Mülldeponien arbeiten größtenteils Jugendliche ohne jeden Schutz, das Gift geht direkt in die Atemwege … den Boden … den Fluss. Dieser mündet wenige Kilometer danach ins Meer, zwischen penibel gesäuberten Touristenstränden und einem alten Fischerdorf, in dem die Kinder zunehmend schwer erkranken. Viele Geräte kommen aus Österreich, die hiesigen Geschäftsleute bezahlen für die Entsorgung und fragen nicht weiter nach.“
Es geht um das Geschäft mit dem Abfall und den Parallelen zwischen Müllbergen, Stadtstrukturen und der „Ware Mensch“, die nicht selten ebenso als Abfallprodukt be- bzw. gehandelt werden – aber auch um Sprache, die zusehends auf der Müllhalde landet – jener des Boulevards, der Wort für Wort die Boulevards säubert – und Begriffe, die von dort recycelt und frisch etikettiert, wieder in Umlauf gebracht werden.
J. Hainzl, I. Petkovic, S. Schmid und E. Ursprung arbeiteten 2009 – 2010 mit dem Projekt TO|YS* ON TOUR (*Trash Of Your Society,http://toysontour.mur.at) gemeinsam an afrikanischem und europäischem Müll.
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Nein zum Bettelverbot!
Teilnahme an der Demonstration gegen das Bettelverbot in Graz, am 12.02.2011.
photo: anton lederer |